Webserver-Kapazitätsplanung

Bei der Serverkapazitätsplanung werden Informationen zur aktuellen Serverkapazitätsauslastung verwendet, um die aktuelle und zukünftige Serverleistung zu optimieren und zu planen. Im Kern geht es bei der Serverkapazitätsplanung darum, Serverressourcen wie CPU, Speicher, Festplatte und Netzwerk zu überwachen und entsprechende Warnungen auszulösen. So können Sie prognostizieren, wann die Ressourcen Ihres Servers erschöpft sind, und sicherstellen, dass Sie durchgehend die von Ihren Anwendungen benötigte Kapazität bereitstellen.

Die Serverkapazitätsplannung umfasst die Überwachung der Serverkapazität und der Ressourcennutzung, um die aktuelle Nutzung und mögliche zukünftige Änderungen zu verstehen. Mit diesem Prozess können Sie herausfinden, welche Serverressourcen die Kapazität erreicht haben oder erreichen, sodass Sie fundiertere Ressourceninvestitionen tätigen können.

Im ersten Schritt der Serverkapazitätsplanung wird analysiert, ob die aktuelle Kapazität die Anforderungen der Benutzer erfüllt, indem die CPU- und Arbeitsspeicherauslastung des Servers, die Kapazität des virtuellen Arbeitsspeichers und weitere Serverressourcen überwacht und gemessen werden, die sich auf die Antwortzeiten auswirken. Mithilfe dieser Informationen können Sie die aktuelle Kapazität optimieren, indem Sie Benutzer oder Aktivitäten, die bestimmte Ressourcen auslasten, identifizieren und beschränken.

Informationen zur aktuellen Serverkapazität in Kombination mit Prognosen zu zukünftigen Geschäftsaktivitäten, dem potenziellen Benutzerwachstum und saisonalen Nachfrageänderungen dienen Ihnen als Grundlage, um den zukünftigen Kapazitätsbedarf abzuschätzen und zu planen. Ein Modellierungstool oder ein Serverkapazitätsrechner kann Ihnen auch helfen, den zukünftigen Bedarf leichter zu ermitteln.

Bei der SQL Server-Kapazitätsplanung entspricht der allgemeine Prozess weitgehend der allgemeinen Serverkapazitätsplanung. Das Kernelement der Kapazitätsplanung in SQL Server besteht darin, zu wissen, wie viele Daten derzeit auf dem Server gespeichert sind, wie viele Benutzer im System vorhanden sind und was dies für Ihre Anwendungen und die Anzahl und Größe der Transaktionen bedeutet.

Das Abrufen dieser Berechnungen umfasst häufig das Überwachen von Transaktionen in SQL Server, die Sie nutzen können, um die zukünftigen SQL Server-Kapazitätsanforderungen zu planen und das künftige Wachstum zu prognostizieren.

Während der Fokus von Tools für die Speicherkapazitätsplanung primär darauf liegt, sicherzustellen, dass Ihr Datenträgerspeicherplatz ausreicht, bieten Tools für die Serverkapazitätsplanung wichtige Verlaufsdaten und aktuelle Informationen des Servers zu den Ressourcen und ihrer Auslastung. So können Sie für eine optimale Geschwindigkeit und Transaktionsqualität zwischen Servern und Anwendungen sorgen. Wenn Ihre Ressourcen nicht optimal genutzt werden, können Engpässe und Reduzierungen bei der Servicebereitstellung auftreten.

Serverkapazitätsplanungstools überwachen den Verbrauch von CPU, Speicherhardware und Arbeitsspeicher, um festzustellen, ob Ressourcen verfügbar sind oder was die Ursache für die Überlastung von Serverressourcen ist. Sobald Sie identifiziert haben, was für den übermäßigen Verbrauch verantwortlich ist, können Sie das Tool nutzen, um Prozesse zu beenden und Ressourcen besser auf virtuelle und physische Server zu verteilen. Auf ähnliche Weise können Sie auch vorgehen, wenn Ressourcen nicht ausgelastet sind.

Das Serverkapazitätsplanungstool SolarWinds Server & Application Monitor unterstützt Sie bei der Optimierung der Ressourcennutzung, damit Sie Ihren aktuellen und zukünftigen Kapazitätsbedarf decken können.

SAM überwacht kritische Serverressourcen wie CPU, Speicher, E/A und Datenträger und hilft Ihnen zu erkennen, welche Prozesse Ressourcenkonflikte verursachen, sodass Sie diese Prozesse beenden und leichter für die richtige Dimensionierung bei der Ressourcenzuweisung sorgen können.

Außerdem hilft SAM Ihnen beim Planen zukünftiger Serverkapazitätsanforderungen: Das Tool erfasst Kapazitätstrends im zeitlichen Verlauf und zeigt Ihnen in Kapazitätsprognosediagrammen an, wie hoch Ihre Kapazität ist und wann eine Ressource voraussichtlich erschöpft sein wird. SAM vereinfacht die Nutzungsprognose und zeigt an, wann Warnungsschwellenwerte und kritische Schwellenwerte für Serverressourcen erreicht werden. Auf diese Weise können Sie Probleme mit der Serverkapazität erkennen und beheben, bevor sie sich auf das Endnutzererlebnis auswirken.

Die Kapazitätsüberwachung für Servercluster ist ganz einfach, wenn Sie über ein Tool zum Überwachen der Clusterintegrität auf einem Microsoft Windows Server-Failovercluster verfügen. Genau das bietet Ihnen SolarWinds Server & Application Monitor.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Cluster-Integritätsüberwachung einzurichten:

• Melden Sie sich als Administrator bei der Webkonsole an. In SAM müssen Sie sich bei der Orion-Webkonsole anmelden.
• Zeigen Sie mit der Maus auf die Einstellungen und wählen Sie „Knoten verwalten“.
• Fügen Sie einen neuen Knoten mit dem VIP des Clusters als Knoten hinzu. Wählen Sie „Externer Knoten“ als Abrufmethode.
• Klicken Sie anschließend auf „Einstellungen“ und wechseln Sie zu „Alle Einstellungen“.
• Klicken Sie unter den produktspezifischen Einstellungen auf „SAM-Einstellungen“.
• Wählen Sie „Vorlagen verwalten“ aus.
• Wenden Sie einen Microsoft Windows Server XXXX-Failovercluster an (XXXX steht hier für Ihre Windows Server-Version).

Über denselben Prozess können Sie Ihre SQL Server-Clusterkapazität überwachen, indem Sie den VIP in der Orion Platform hinzufügen. Sobald Ihre Cluster überwacht werden, überwacht das Tool automatisch die in der Cluster-Ressourcengruppe enthaltenen Ressourcen, fragt sie regelmäßig ab und zeigt relevante Ergebnisse in Ihrem Dashboard an. Diese Überwachung unterstützt Sie bei der Serverkapazitätsplanung: Sie erhalten Einblick in die Ressourcenanforderungen Ihrer Server und können Ressourcen bei Bedarf neu zuweisen, bevor die Kapazität eines Servers erschöpft ist und Sie das Problem nur noch mit Geld lösen können.

SAM bietet Vorlagen, die Ihnen bei der effektiven Überwachung von Server-Clustern helfen. Dazu gehören Vorlagen für:

• Microsoft Windows Server 2003-Failovercluster
• Microsoft Windows Server 2008-Failovercluster
• Microsoft Windows Server 2008 R2–2016-Failovercluster (Advanced)
• Microsoft Windows Server 2012–2016-Failovercluster
• Microsoft Windows Server 2012-Failovercluster

Sie können diese Vorlagen an Ihre Bedürfnisse anpassen, besonders wenn es darum geht, Baselines für Ihre Serverdimensionierungsberechnungen festzulegen.

SolarWinds Server & Application Monitor macht es einfach, Baselines festzulegen, um Berechnungen für die Serverdimensionierung anzustellen. Allgemein berechnet SAM Baselines nach Bedarf dann, wenn Sie sie benötigen. Allerdings empfiehlt es sich, mindestens sieben Tage an Daten in die Baseline-Berechnungen einzubeziehen, damit sie ausreichend genau sind.

Sobald SAM Ihre Baseline-Schwellenwerte berechnet und auf Ihre Komponentenmonitore angewendet hat, bleiben die Schwellenwerte gleich, bis Sie sie manuell erneuern. Sie werden nicht jeden Tag anhand der vorigen sieben Tage neu berechnet, weil eine veränderliche Baseline bewirken könnte, dass Anomalien wie Datenspitzen übersehen werden. Genau diese sind jedoch eine wichtige Information für das Leistungsmanagement.

SAM nutzt drei Makros zur Berechnung der Baselines. Dabei handelt es sich um die folgenden:

1. ${USE_BASELINE}: Berechnet die aktuell in SAM verwendete Baseline. Dabei handelt es sich um den Wert, der in den Schwellenwertfeldern für SAM-Komponentenmonitore verwendet wird.
2. ${MEAN}: Berechnet den aktuellen Durchschnitt oder Mittelwert.
3. ${STD_DEV): Berechnet die Standardabweichung.

Server & Application Monitor führt viele dieser Berechnungen automatisch durch, doch Sie können auch Anpassungen vornehmen, damit Ihre Baselines und Berechnungen zur Serverdimensionierung genau Ihren Anforderungen entsprechen. Möglich sind etwa folgende Anpassungen:

Die Menge der in Baseline-Berechnungen verwendeten Daten ändern

• Navigieren Sie über „Settings“ zu „All Settings“ – „SAM Settings“ – „Data & Database Settings“.
• Geben Sie an, von wie vielen Tagen Sie Daten einbeziehen möchten.
• Klicken Sie auf „Submit“.

Baseline-Schwellenwerte auf Vorlagenebene anwenden

• Navigieren Sie über „Settings“ zu „All Settings“ – „SAM Settings“ – „Manage Templates“.
• Wählen Sie Ihre Vorlage aus und klicken Sie in der Symbolleiste auf „Edit“.
• Wenn Sie nur einen Komponentenmonitor auswählen, können Sie auf [+] klicken, um die Monitordetails zu erweitern. Anschließend können Sie durch Klick auf „Latest Baseline Thresholds“ das Makro ${USE_BASELINE} in den Feldern „Warning“ und „Critical“ anzeigen. Wählen Sie nach Bedarf die Optionen für konstante Schwellenwerte aus.
• Um mehr als einen Komponentenmonitor auszuwählen, aktivieren Sie die Kontrollkästchen neben den Namen aller Monitore, die Sie bereitstellen möchten. Klicken Sie anschließend auf „Multi-Edit“ und prüfen Sie die Daten für statistische Schwellenwerte im angezeigten Popup-Fenster. Überprüfen Sie die mit den Baseline-Daten berechneten Nutzungsschwellenwerte.

Zusätzlich zu diesen Änderungen können Sie mit SAM auch Baseline-Schwellenwerte auf Anwendungsebene anwenden, die neuesten Baselines für einen Komponentenmonitor verwenden und Kapazitätsplanungsschwellenwerte für einen Knoten bearbeiten.